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Jorge Sampaio

Jorge Sampaio –mit vollem Namen Jorge Fernando Branco de Sampaio - wurde qm 18. September 1939 in Lissabon geboren. Er ist der Sohn des Arztes Arnaldo Sampaio, Spezialist in öffentlicher Gesundheit und Fernanda Bensaude Branco de Sampaio, einer Privatlehrerin für Englisch. Er ist verheiratet mit Maria José Ritta und hat zwei Kinder, Vera und André.

Seit seiner Kindheit betrieb er musikalische Studien. Durch die Gegebenheiten der Karriere seines Vaters verbrachte er lange Zeit in den USA und in England; dieses Erlebnis hat seinem Leben einen Stempel aufgedrückt. Er besuchte die Gymnasien Pedro Nunes und Passos Manuel.

1961 machte er das Staatsexamen in Jura an der rechtswissenchaftlichen Fakultät der Universität Lissabon. Auf der Universität entwickelte er eine bedeutende akademische Tätigkeit und begann so eine ständige politische Aktion in Opposition zur Diktatur. Er wurde 1960-61 zum Vorsitzenden der Associação Académica da Faculdade de Direito ((Akademischer Verein der rechtszissenschaftlichen Fakultät) gewählt und 1961-62 zum Generalsekretär der Reunião Inter Associações Académicas (RIA) (Inter- Vereinigung Akademischer Vereine). In dieser Eigenschaft ist er einer der Anführer der akademischen Krise Anfang der sechziger Jahre, die ihren Ursprung in einer langen und allgemeinen Bekämpfungsbewegung der Studenten hatte. Sie dauerte bis zum 25. April 1974 und erschütterte das Regime tief.

Inzwischen begann er eine intensive Laufbahn als Rechtsanwalt, die sich auf alle Zweige des Rechts ausdehnte. Er übte auch Direktionsfunktionen in der Anwaltskammer aus. Eine bedeutende Rolle spielte er bei der Verteidigung von politischen Gefangenen auf dem Schwurgericht.

Er führte seine Aktion als Opponent der Diktatur fort und bewarb sich 1969 bei den Parlmentswahlen. Er schrieb sich in die Listen der CDE ein. Er entwickelt eine ständige politische und intellektuelle Tätigkeit und nimmt an den Widerstandsbewegungen und bei der Bejahung einer demokratischen Alternative auf sozialistischer Grundlage teil, die den neuen Horizonten des europäischen Denkens offen ist.

Nach der Revolution am 25. April 1974 ist er einer der Hauptförderer der Schaffung der Movimento da Esquerda Socialista (MÊS)(Bewegung der Sozialistischen Linken), von der er sich jedoch bereits beim Gründungskongress löst, weil er von Grund auf vom der dort definierten ideologischen Orientierung abweicht.

In den Jahren der Revolution spielt er eine bedeutende Rolle im Dialog mit dem gemäßigten Flügel der MFA (Bewegung der Streitkräfte) und unterstützt aktiv die Oppositionen der „Gruppe der Neun". Im März 1975 wird er zum Staatssekretär der Aussenkooperation in der VI. Provisorischen Regierung ernannt

Noch im Jahr 1975 gründet er die „Sozialistische Intervention", eine Gruppe aus Politikern und Intellektuellen, die dann bedeutende Funktionen im öffentlichen Leben ausüben. Außerdem leistete die Gruppe eine bedeutende Arbeit an Überlegung und politischer Erneuerung.

1978 tritt Jorge Sampaio der Sozialistischen Partei bei. 1979 wird er für den Kreis Lissabon zum Abgeordneten des Parlaments gewählt und gehört von da an zum Landessekretariat der Sozialistischen Partei.

Von 1979 bis 1984 ist er Mitglied der Europäischen Kommission für Menschenrechte im Europarat und leistet eine bedeutende Arbeit in der Verteidigung der Grundrechte und trägt zu einer dynamischeren Anwendung der in der Europäischen Konvention der Menschenrechte enthaltenen Prinzipien bei. 1980, 1985, 1987 und 1991 wird er wieder zum Abgeordneten im Parlament gewählt. 1987/88 ist er Vorsitzender der Parlamentarischen Gruppe der Sozialistischen Partei; 1986-87 übernimmt er die Verantwortung für die Internationalen Beziehungen der Sozialistischen Partei. Außerdem war Mitvorsitzender des Komitees Afrika der sozialistischen Internationale-

Im Jahr 1989 wird er zum Generalsekretär der Sozialistischen Partei gewählt. Dieses Amt übt er bis 1991 aus. Vom Parlament wird er zum Mitglied des Staatsrats ernannt.

1989 trifft er die Entscheidung, sich um den Vorsitz der Stadtverwaltung Lissabon zu bewerben. Er wird dann für dieses Amt gewählt und 1993 wiedergewählt. Diese Kandidatur nahm seinerzeit eine große politische Bedeutung an und trug dazu bei, den autarkischen Wahlen eine landesweite Bedeutung zu geben.. Als Vorsitzenden der Stadtverwaltung Lissabon und na der Spitze einer Arbeitsgemeinschaft, zeigte eine einen strategischen Weitblick, mit Hilfe neuer Begriffe und Methoden zur Planung, Führung, Einbeziehung und Entwicklung im Städtebau.

Von 1990 bis 1995 hat er den Vorsitz der União das Cidades de Língua Portuguesa (UCCLA) (Union der Städte Portugiesischer Sprache) und wird 1990 zum Vizepräsidenten der União de Cidades Ibero-Americanas (Union Ibero-Amerikanischer Städte) gewählt Er war1990 auch Vorsitzender der (União das Eurocidades) Vereinigung der Eurostädte) und 1992 Vorsitzender der Federação Mundial das Cidades Unidas (Weltbund der Vereinten Städte).

1995 meldet Jorge Sampaio seine Kandidatur zu den Präsidentenwahlen an. Er erhält die Unterstützung der Sozialistischen Partei und unzähliger Persönlichkeiten, die im politischen, kulturellen, wirtschaftlichen oder sozialen Leben eine bedeutende Stelle einnehmen und entweder unabhängig sind oder aus anderen politischen Lagern stammen. Am 14. Januar 1996 wird er in der ersten Runde mit 53,8 der Stimmen gewählt. Am 9. März 1996 wurde er in das Amt des Präsidenten der Republik eingesetzt und leistete einen feierlichen Eid.

Jorge Sampaio unterhielt während der Jahre eine ständige politisch-kulturelle Intervention, insbesondere durch seine beflissene Gegenwart in Zeitungen und Zeitschriften (Seara Nova, O Tempo e o Modo, República, Jornal Novo, Opção, Expresso, O Jornal, Diário de Notícias und Público unter anderen).

1991 veröffentlichte er unter dem Titel „A Festa de um Sonho" (Fest eines Traums) eine Auswahl seiner politischen Texte. 1995 erschien sein Buch „Um Olhar sobre Portugal" (ein Blick auf Portugal), in dem er Persönlichkeiten verschiedener Sektoren des hiesigen Lebens antwortet und seine Sicht zu den Problemen dies Landes gestaltet. Seine Interventionen als Präsident sind zusammengestellt worden in den Portugiesischen Büchern I, II, III, IV, V und VI.

Er wurden ihm verschiedene Orden und mehrere Auszeichnungen. verliehen